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Hamas verlangt Anpassungen am Abkommen zur Geisel- und Waffenruhe

Die Terrororganisation Hamas hat auf den von den USA vorgeschlagenen Plan für eine Waffenruhe und die Freilassung israelischer Geiseln reagiert. In ihrer Antwort fordert die Hamas Änderungen, darunter die Erlaubnis für Palästinenser, nach Ägypten auszureisen und anschließend zurückzukehren. Zudem besteht die Organisation auf einem dauerhaften Ende des Konflikts mit Israel. Diese Forderungen deuten darauf hin, dass die Hamas eine grundlegende Neubewertung der Rahmenbedingungen für eine Waffenruhe anstrebt.

Reaktionen aus Israel

Ein israelischer Regierungsvertreter äußerte sich gegenüber der Tageszeitung „Haaretz“ und bezeichnete die von der Hamas geforderten Änderungen als eine „Ablehnung“ des Vorschlags von US-Vermittler Steve Witkoff. Dies verdeutlicht die Spannungen zwischen den beiden Seiten und die Schwierigkeiten, die bei Verhandlungen über eine Waffenruhe bestehen. Die Hamas hat in ihrem Vorschlag eine Freilassung von insgesamt 28 Geiseln, darunter zehn lebende und 18 verstorbene, über einen Zeitraum von 60 Tagen in Aussicht gestellt. Derzeit hält die Hamas 58 Geiseln fest, von denen schätzungsweise 20 noch am Leben sind. Im Gegenzug fordert die Hamas die Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

Die Differenzen zwischen den Positionen der Hamas und Israels haben in der Vergangenheit bereits zu einem Scheitern ähnlicher Versuche zur Wiederherstellung eines Waffenstillstands geführt. Israel hat als Bedingung für ein Ende der Feindseligkeiten die vollständige Entwaffnung der Hamas sowie die Rückgabe aller Geiseln gefordert. Diese Forderung wird von der Hamas zurückgewiesen, die stattdessen den Abzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen sowie eine verbindliche Zusage zur Beendigung des Krieges verlangt.

Herausforderungen für den Friedensprozess

Die anhaltenden Feindseligkeiten und die Uneinigkeit zwischen den Konfliktparteien erschweren den Friedensprozess erheblich. Die Komplexität der Situation wird durch die politischen und militärischen Gegebenheiten in der Region verstärkt. Israel sieht in der Entwaffnung der Hamas eine notwendige Voraussetzung für die Gewährleistung der eigenen Sicherheit, während die Hamas in ihrem Widerstand gegen die israelischen Militäraktionen eine grundlegende Existenzsicherung für die Palästinenser sieht.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge und hofft auf eine diplomatische Lösung, die eine langfristige Stabilität in der Region ermöglicht. Der Erfolg solcher Bemühungen hängt jedoch maßgeblich von der Bereitschaft beider Seiten ab, Kompromisse einzugehen und an einem nachhaltigen Frieden zu arbeiten.

Quelle: https://orf.at/stories/3395456/