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ÖFB-Landesverbände rechtfertigen Anträge auf CoV-Förderungen

Nach einem Bericht der Wochenzeitung „Falter“ steht der Österreichische Fußballbund (ÖFB) in der Kritik, da mehrere Landesverbände möglicherweise unrechtmäßig von den CoV-Förderungen aus dem NPO-Fonds profitiert haben sollen. In einer gemeinsamen Stellungnahme der betroffenen Verbände, die am heutigen Tag veröffentlicht wurde, betonen sie, dass es ihre Pflicht gewesen sei, alle gesetzlich verfügbaren Förderungen zu beantragen. In der Stellungnahme wird angeführt, dass zum Zeitpunkt der Antragstellung die Dauer der Pandemie-Einschränkungen nicht absehbar gewesen sei.

Fördermittel im NPO-Fonds

Der NPO-Fonds hatte ursprünglich mehr als 800 Millionen Euro für Vereine reserviert, um das Vereinsleben während der Pandemie aufrechtzuerhalten und finanzielle Einbußen auszugleichen. Viele Vereine machten von dieser Möglichkeit Gebrauch, jedoch gab es auch immer wieder Grenzfälle, die in die Kritik gerieten. Laut dem „Falter“ sollen sechs der neun Landesverbände des ÖFB insgesamt knapp 1,7 Millionen Euro an Förderungen beantragt haben, obwohl ihre Einnahmen aus der Bundessportförderung während der Pandemie weiterhin flossen. Die Verbände Tirol, Salzburg und Oberösterreich haben hingegen keine Förderungen beantragt. Tirols Präsident Josef Geisler äußerte gegenüber dem „Falter“, dass in seinem Verband Druck ausgeübt wurde, um Corona-Gelder zu beantragen, obwohl keine finanziellen Einbußen erlitten wurden und sogar Geld gespart werden konnte.

In der gemeinsamen Stellungnahme der sechs Landesverbände wird betont, dass nicht nur Einnahmenausfälle, sondern auch Fixkosten förderfähig seien. Als Beispiele für pandemiebedingte Kosten werden Hilfspakete für die Fußballvereine und das Aussetzen von Mitgliedsbeiträgen angeführt. Externe Wirtschaftsprüfer hätten die Förderanträge zudem bereits geprüft.

Stellungnahme der Behörden

Die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (AWS), die für die Abwicklung der Förderungen zuständig ist, wies darauf hin, dass Details zu einzelnen Fällen aufgrund von Geheimhaltung nicht veröffentlicht werden dürften. Das Kultur- und Sportministerium unter Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) erklärte, dass die Anträge sorgfältig geprüft worden seien. Das Ministerium betonte jedoch, dass das Gesetz einen CoV-bedingten Einnahmenausfall voraussetze. In der Stellungnahme der Verbände wird von Fixkosten gesprochen, was in der ministeriellen Stellungnahme nicht erwähnt wird.

Bislang hat der ÖFB, der von den Präsidenten der Landesverbände geleitet wird, keine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben. Die Situation bleibt angespannt, und es wird erwartet, dass die Aufklärung der Vorwürfe weiterhin im Fokus der Öffentlichkeit stehen wird.

Quelle: https://orf.at/stories/3393638/