
UN-Chef warnt: Ozeane dürfen nicht zum ‚Wilden Westen‘ werden
Antonio Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, hat zu Beginn der UN-Ozeankonferenz in Nizza, Frankreich, eine wichtige Rede gehalten. Die Konferenz, die sich auf die Herausforderungen und Chancen konzentriert, die die Ozeane der Welt betreffen, zieht eine Vielzahl von Fachleuten, Regierungsvertretern und Umweltaktivisten an. Guterres hob die Bedeutung der Ozeane für das globale Ökosystem und die Menschheit hervor und betonte die Notwendigkeit dringender Maßnahmen zum Schutz dieser wertvollen Ressourcen.
In seiner Ansprache wies Guterres darauf hin, dass die Ozeane nicht nur eine wichtige Rolle im Klimasystem spielen, sondern auch eine entscheidende Lebensgrundlage für Millionen von Menschen weltweit bieten. Er erklärte, dass die Ozeane über 70 Prozent der Erdoberfläche bedecken und mehr als 3 Milliarden Menschen auf die Meeresressourcen angewiesen sind. Diese Abhängigkeit macht die Ozeane zu einem zentralen Thema für die nachhaltige Entwicklung und den Klimaschutz.
Der Generalsekretär sprach auch die Herausforderungen an, denen die Ozeane gegenüberstehen, darunter Überfischung, Verschmutzung und die Auswirkungen des Klimawandels. Er wies darauf hin, dass die Erderwärmung die Meere erwärmt, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels führt und die marine Biodiversität gefährdet. Diese Veränderungen haben nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Auswirkungen, die insbesondere die ärmsten und verwundbarsten Gemeinschaften treffen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, forderte Guterres die internationale Gemeinschaft auf, zusammenzuarbeiten und konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Er betonte die Notwendigkeit eines integrierten Ansatzes, der den Schutz der Ozeane mit der Förderung von nachhaltigen wirtschaftlichen Möglichkeiten in Einklang bringt. Dabei sei es wichtig, innovative Lösungen zu entwickeln, um die Belastung der Ozeane zu reduzieren und gleichzeitig die Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen.
Guterres rief die Teilnehmer der Konferenz dazu auf, nicht nur über die Probleme zu diskutieren, sondern auch konkrete Lösungen zu finden. Er ermutigte die Staaten, sich zu verpflichten, ihre Verpflichtungen im Rahmen des Paris-Abkommens zu erfüllen und Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu ergreifen. Ein weiterer zentraler Punkt seiner Rede war die Notwendigkeit, den Schutz von marinen Lebensräumen zu verstärken, indem mehr geschützte Meeresgebiete geschaffen werden.
Die UN-Ozeankonferenz in Nizza wird als Plattform dienen, um die Stimmen der verschiedenen Interessengruppen zu vereinen und konkrete Aktionspläne zu entwickeln. Guterres betonte die Rolle der Zivilgesellschaft und der indigenen Gemeinschaften, die oft über wertvolles Wissen über die Meeresökosysteme verfügen und deren Schutz für die Zukunft von entscheidender Bedeutung ist. Er appellierte an alle Anwesenden, sich aktiv an den Diskussionen zu beteiligen und ihre Perspektiven einzubringen.
Die Konferenz in Nizza ist Teil eines breiteren globalen Anstrengens, das darauf abzielt, die Meere und Ozeane bis 2030 nachhaltig zu bewirtschaften. Dies schließt auch die Förderung von Forschung und Überwachung der Ozeane ein, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Guterres schloss seine Rede mit einem Aufruf zur Dringlichkeit und zur Einheit, um die Ozeane zu retten und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu gewährleisten.
Insgesamt verdeutlicht die UN-Ozeankonferenz die zentrale Rolle, die die Ozeane für das Überleben unseres Planeten spielen. Die Herausforderungen sind gewaltig, doch mit vereinten Kräften und einem klaren Fokus auf nachhaltige Praktiken kann eine positive Wende erreicht werden. Die Diskussionen in Nizza werden hoffentlich dazu beitragen, innovative Lösungen zu finden und die internationale Zusammenarbeit zu stärken, um die Ozeane als wertvolle und lebenswichtige Ressource zu schützen.

