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UNO macht Russland für den Abschuss von MH17 im Jahr 2014 verantwortlich

Der Luftfahrtrat der Vereinten Nationen (UNO) hat am gestrigen Tag in Montreal, Kanada, eine entscheidende Entscheidung getroffen. Die International Civil Aviation Organization (ICAO) kam zu dem Schluss, dass Russland für den Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 über der Ostukraine verantwortlich ist. Dieses Urteil stellt einen bedeutenden Schritt in den Bemühungen um die Aufklärung der Tragödie dar, die am 17. Juli 2014 stattfand.

Am besagten Tag befand sich das Flugzeug der Malaysian Airlines auf dem Weg von Amsterdam in den Niederlanden nach Kuala Lumpur in Malaysia. In einer Höhe von etwa zehn Kilometern wurde die Maschine nahe der ukrainischen Ortschaft Grabowo irrtümlich abgeschossen. Der Vorfall führte zum tragischen Verlust von 298 Menschenleben. Die Verantwortung für den Abschuss wurde sowohl von der Ukraine als auch von prorussischen Rebellen gegenseitig in Frage gestellt, was die Situation weiter komplizierte.

Rechtliche Konsequenzen und internationale Reaktionen

Im November 2022 hatte ein niederländisches Gericht bereits zwei russische Männer sowie einen ukrainischen Mann in Abwesenheit wegen Mordes verurteilt. Diese Verurteilung basierte auf der Überzeugung, dass die drei Männer aktiv an dem Abschuss beteiligt waren. Die Entscheidung des niederländischen Gerichts wurde von Moskau als „skandalös“ eingestuft. Russland weigerte sich, die verurteilten Staatsbürger auszuliefern und stritt die Vorwürfe vehement ab.

Die jüngste Entscheidung der ICAO wird voraussichtlich internationale Reaktionen hervorrufen. Viele Länder und Organisationen könnten die Verantwortung Russlands für den Abschuss unterstützen und fordern, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Tragödie von MH17 bleibt ein zentrales Thema in den diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und dem Westen, insbesondere im Kontext der anhaltenden Konflikte in der Ukraine.

Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie

Die Entscheidung der ICAO könnte auch erhebliche Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie haben. Sicherheitsstandards und Überwachungsmaßnahmen in Konfliktgebieten könnten verschärft werden, um zukünftige Vorfälle zu verhindern. Fluggesellschaften könnten gezwungen sein, ihre Routen zu überdenken und Konfliktgebiete zu meiden, um die Sicherheit ihrer Passagiere zu gewährleisten. Die internationale Gemeinschaft wird in den kommenden Monaten aufmerksam beobachten, wie sich diese Entwicklungen auf den globalen Luftverkehr auswirken werden.

Quelle: https://orf.at/stories/3393275/